RGB und CGA zu VGA konvertieren (Teil 1)
- Amiga, CGA-PC oder C128
- Versch. el. Komponenten, je nach Adapter. Siehe Text



Wenn ein neuer Bildschirm an einem alten Computer angeschlossen werden soll, dann wird man früher oder später mit einem Problem konfrontiert. Und zwar hat der gewählte Monitor oder Fernsehapparat meistens keinen kompatiblen Video-Eingang. Im Laufe der Jahre haben sich die Video-Schnittstellen immer weiterentwickelt und leider genügt es in den wenigsten Fällen, ein neues Kabel zu kaufen. Deshalb wird in dieser Anleitung beschrieben wie das analoge RGB-Signal des Amigas sowie das digitale RGBi einer CGA-Grafikkarte oder C128 an einem VGA-Monitor adaptiert wird. Die VGA-Schnittstelle eignet sich sehr gut wenn man sich für einen CRT-Monitor entschieden hat, da viele mit diesen Port ausgestattet sind. Aber auch LCD-Monitore sind noch leicht mit dieser Schnittstelle zu finden.

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Bevor es los geht, noch ein paar Hinweise (Wichtig!)
- Versichere dich, dass die hier gezeigten Geräte korrekt verdrahtet sind. Ein Kurzschluss kann den Konverter sowie den Computer beschädigen.
- Besonders bei SMD-Komponenten wird Löterfahrung vorausgesetzt. Ein Kurzschluss kann zu Schäden führen.
- Arbeite an der Hardware nur im Spannungsfreien Zustand. Stecke das Video-Kabel nur in den Rechner wenn dieser ausgeschaltet ist.
- Vermeide statische Ladungen durch das Berühren eines geerdeten Objektes, wie beispielsweise einen Heizkörper. Oder verwende ein antistatisches Armband.
- Ich übernehme keine Verantwortung über Schäden die direkt oder indirekt durch diese Anleitung entstanden sind.
Amiga-RGB auf VGA (15KHz)
Fast alle Amiga-Varianten sind mit einer RGB-Videoschnittstelle ausgestattet. An dieser wird üblicherweise ein "RGB zu Scart"-Kabel angeschlossen. Das Kabel ist günstig und viele Fernseh-Apparate haben einen Scart-Buchse an die das Kabel angeschlossen werden kann. Von RGB auf VGA sieht die Sache schon etwas anders aus. Denn das analoge Video-Signal das aus den Amiga kommt, hat eine Frequenz von 15khz welche viele Monitore nicht unterstützen. Um das Signal auf 30Khz zu erhöhen wäre zusätzliche Hardware nötig. In diesem Teil der Anleitung beschränken wir uns auf das Adapter-Kabel mit einem Videosignal von 15Khz.
Welcher Monitor wird unterstützt?
Ob der eigene VGA-Monitor das 15Khz Signal unterstützt, muss aus den Handbuch entnommen werden. Es gibt moderne LCD-Monitore die mit diesen Signal keine Probleme haben, andere hingegen verweigern den komplett den Dienst. Auf der Webseite 15khz.wikidot.com sind einige kompatible VGA-Monitore aufgelistet. Bei meinen Tests funktionierte nur einer von fünf Bildschirmen die ich besitze.
Die Komponenten
Für den Aufbau des Kabels/Adapters werden folgende Komponenten benötigt:
- SN 74LS08N
- Kondensator 0,1µF
- Draht 0,14mm
- VGA DB15 Buchse
- DB23 Buchse, Diese Buchse ist nicht leicht zu finden und relativ teuer. Als Notlösung verwenden viele Bastler eine abgeschnittene 25polige Buchse. Vorsicht: Dies ist mit Vorsicht zu genießen, denn die Pin-Ziffern der 25poligen Buchse stimmen mit denen der 23poligen nicht überein wenn zwei Pins entfernt werden. Sehr leicht kann es dabei passieren, dass man eine Ader an den falschen Pin lötet.
Die Verdrahtung
Die Verdrahtung ist sehr einfach, wie im folgenden Bild zu sehen ist. Der 74LS08N muss nicht zwingend verbaut werden, denn er erfüllt keine Logik-Funktion. Dennoch wird dieses Bauteil empfohlen da damit die TTL-Spannung des Sync-Signales angepasst wird.

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Für den ersten Funktions-Test reicht eine kleine Experimentierplatine aus. Danach kann das Ganze in ein kleines Gehäuse gepackt werden.
Funktions-Test
Wie Anfangs erwähnt, kommt nicht jeder Monitor mit den 15Khz Signal zurecht. Der Bildschirm bleibt dann einfach schwarz. Wenn der Monitor hingegen das Video-Signal unterstützt, sollte eine relativ scharfes Bild dargestellt werden.

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Amiga-RGB auf VGA (Upscaler)
Ein Upscaler mit verschiedenen Video-Eingängen ist das was wir brauchen. Diese Geräte kosten üblicherweise sehr viel. Eine Ausnahme schafft hier der Video-Converter GBS-8200 oder auch GBS-8220. Dieser bietet genügend Video-Eingänge und konvertiert analoge Bild-Signale. In dieser Anleitung wird der Converter GBS-8200 V4 verwendet, der bereits ab 15€ auf den bekannten Online-Portalen zu finden ist.

Die Spannungsquelle für den GBS-8200
Es stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung eine Spannungsquelle an den GBS-8200 anzuschließen. Entweder mit den (mitgelieferten) 2poligen Stecker + Adern (5-12V DC). Diese können beispielsweise an einem Netzteil angeschlossen werden. Oder mittels runden DC Buchse (5-12V DC).

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Die Verdrahtung
Die meisten Amigas sind mit einer RGB-Schnittstelle ausgestattet. Um die Pins mit den Konverter zu verbinden, ist eine 23polige D-Sub Buchse nötig. Diese Buchsen sind relativ schwer zu finden.

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Als Notlösung verwenden viele Bastler eine abgeschnittene 25polige Buchse. Vorsicht: Dies ist mit Vorsicht zu genießen, denn die Pin-Ziffern der 25poligen Buchse stimmen mit denen der 23poligen nicht überein wenn zwei Pins entfernt werden. Sehr leicht kann es dabei passieren, dass man eine Ader an den falschen Pin lötet.
Haben wir die Buchse für den RGB-Port, dann verbinden wir den Converter damit. Üblicherweise wird zusammen mit den Adapter der Stecker für die RGBHV Schnittstelle (J11) samt Adern geliefert.Die Verbindung zwischen RGB-Port und RGBHV Schnittstelle sollte wie folgt angeschlossen werden. Die Gelbe Ader (V-Sync) wird nicht benötigt.

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Wenn das Kabel gelötet wurde, dann verbinde den Amiga und den Bildschirm mit den Konverter. Der Amiga sowie der Konverter und der Monitor/Fernsehapparat sollten vorher ausgeschaltet werden. Nun kann das Ganze getestet werden. Evtl. muss am GBS-8200 der Video-Eingang mit der Taste "SW" auf RGBHV geschaltet werden damit ein Bild angezeigt wird.

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Zuletzt müssen am Konverter noch einige Einstellungen vorgenommen werden. Welche das sind erfahren wir am Ende der Anleitung bei "Die GBS-8200 Einstellungen".
