PC - Amiga Transfer mit Nullmodemkabel (ADF-Sender)
- Nullmodemkabel
- ADF Sender
- Transdisklong
- Workbench 1.3 oder älter



Viele Amiga-User besitzen lediglich einen Amiga 500 mit ❏ Kickstart 1.3, evtl. mit 1Mb Arbeitsspeicher. Ein Gotek Floppy-Emulator ist zwar die erste Wahl wenn es darum geht Daten zu übertragen, aber nicht jeder möchte diesen kaufen nur um hin und wieder eine Diskette zu übertragen. Eine günstigere, dafür aber auch viel langsamere Lösung, wäre eine Datenübertragung über die serielle Schnittstelle. Der Vorteil: Bereits ein Amiga 500 mit 512Kb ist ausreichend. Die übertragenen Daten werden nämlich direkt auf die Diskette geschrieben ohne wertvollen Arbeitsspeicher zu verbrauchen.
Bevor es los geht noch ein paar Hinweise (Wichtig!):
- Niemals das Verbindungskabel zwischen C64 und PC ein-/ausstecken wenn eines der beiden Geräte eingeschaltet ist.
- Vermeide Kurzschlüsse bei der Erstellung des Kabels. Der PC oder der C64 kann dadurch beschädigt werden.
- Erstelle eine Sicherheitskopie der Workbench-Diskette.
- Aktiviere den Schreibschutz der Workbench-Diskette und aller anderen Disketten die nicht beschrieben werden sollen.
- Ich übernehme keine Verantwortung über Schäden die direkt oder indirekt durch diese Anleitung entstanden sind.
Welcher Amiga ist geeignet?
Generell jeder Amiga mit ❏ Kickstart und Workbench in der Version 1.2 oder 1.3. Das Server-Programm das einmalig übertragen werden muss, läuft laut meinen Tests nicht mit Kickstart/Workbench 3.1. Bereits die Übertragung dieser Datei schlägt mit dieser Kickstart/Workbench-Version fehl. Diese Anleitung ist deshalb auf einen Standard Amiga 500 zugeschnitten. Ein zweites Disketten-Laufwerk ist zwar nicht zwingend nötig, wird aber empfohlen da sonst oft Disketten gewechselt werden müssen.
Das Kabel
Auf das Nullmodem Kabel muss auf der einen Seite eine 9-polige (PC) und auf der anderen Seite eine 25-polige (Amiga) Buchse gelötet werden. Auf den bekannten Online-Portalen ist dieses Kabel leicht zu finden, allerdings sollte vor den Kauf sichergestellt werden, dass die Verdrahtung korrekt ist, bzw. dass Hardware-Handshaking vorhanden ist.
Wenn am PC keine serielle Schnittstelle vorhanden sein sollte, dann wird ein "USB auf Seriell Adapter" benötigt. Beispielsweise dieser hier: USB RS232 Konverter.
Die Komponenten für das Null-Modem-Kabel:
• 9pol. D-SUB-Buchse
• 25pol. D-SUB-Buchse
• D-SUB-Kappe 25 polig
• D-SUB-Kappe 9-polig
• Kabel mit mindestens 7 Drähten
Hier die Belegung des Kabels:
9-polig - 25-polig
Pin 2 <-> 2
Pin 3 <-> 3
Pin 4 <-> 6
Pin 5 <-> 7
Pin 6 <-> 20
Pin 7 <-> 5
Pin 8 <-> 4


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Die Software
Am PC: Zuallererst laden wir ❏ ADF Sender runter: Download. ❏ ADF Sender ist ein Windows-Programm mit den es möglich ist, ❏ ADF-Dateien über die serielle Schnittstelle zu senden.

Wurde das Programm erfolgreich installiert, gehen wir auf die Amiga-Software über. Natürlich muss auch auf den Amiga eine Software installiert werden, die die Dateien vom PC empfängt. Diese Arbeit erledigt Transdisk (hier erhältlich). Transdisk muss einmalig mit ❏ ADF Sender an den Amiga gesendet werden. Zuerst aber, bereiten wir der Amiga für den Empfang dieser Datei vor.
Am Amiga: Boote den Amiga mit der Workbench 1.2 oder 1.3. Ab Workbench 2.0 funktioniert die Datenübertragung nicht mehr. Achtung: Verwende sicherheitshalber eine Kopie der Workbench, nicht das Original! Denn ein falscher Klick und die Diskette im Laufwerk DF0: wird überschrieben. Öffne die Einstellungen der seriellen Schnittstelle unter „Workbench / Prefs / serial“ und stelle die Optionen wie folgt ein: Baud rate: 19200 Buffer Size: 2048 Read Bits: 8 Write Bits: 8 Stop Bits: 1 Parity: none Handshaking: RTS/CTS

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Bestätige die Einstellungen mit „OK“ und im folgenden Bild wieder auf „OK“. Starte die ❏ Shell, tippe den folgenden Befehl ein und drücke die Eingabetaste.
type ser: to ram:transdisk

Der Amiga wartet jetzt auf die Daten die über die serielle Schnittstelle kommen.
Am PC: Starte jetzt ❏ ADF Sender und öffne die Optionen unter MSComm / Properties. Wähle die serielle Schnittstelle (Port) an der das Nullmodemkabel angeschlossen ist. Sollte die Portnummer nicht bekannt sein, genügt ein Blick in den Gerätemanager von Windows. Der Port wird neben den entsprechenden Adapter-Kabel angezeigt.

Vergewissere dich, dass die restlichen Einstellungen identisch mit denen des Amigas sind. (Baud rate: 19200, Flow Control RTS/CTS usw.) Wenn jetzt die Einstellungen mit „Ok“ gespeichert und dann auf das rote „Lämpchen“ oben rechts geklickt wird, sollte sich dieses grün färben. ❏ ADF Sender ist dann bereit Daten zu senden.

Nun klicken wir auf „Senden“ und öffnen die Transdisklong-Datei.
Am Amiga: Die Tastenkombination Ctrl-C muss nach erfolgter Übertragung gedrückt werden. Es scheint so als ob diese Tastenkombination nichts bewirken würde, aber im Hintergrund sorgt sie dafür, dass der Datenempfang nach erfolgreicher Datenübertragung beendet wird.
Am PC: Sende nochmal Transdisk an den Amiga. Jetzt sollte sich Transdisk im Arbeitsspeicher (Ram) des Amigas befinden.
Am Amiga: Damit Transdisk nicht jedes mal aufs neue übertragen werden muss, kopieren wir dieses auf eine leere Diskette. Wir legen die leere Diskette ein und kopieren Transdisk mit den folgenden Befehl:
Copy ram:transdisk to df0:
(oder df1: falls ein zweites Diskettenlaufwerk vorhanden sein sollte)

Wenn in Zukunft Transdisk wieder benötigt wird, reicht es, dieses ins Ram zu kopieren.
Copy df0:transdisk to ram:
Jetzt legen wir eine leere Diskette in das Laufwerk df0: ein auf der die ❏ ADF-Datei kopiert werden soll. Achtung: Alle Daten auf dieser Diskette werden unwiderruflich überschrieben!
Ich gehe an dieser Stelle davon aus, dass sich bereits eine Kopie von Transdisk im Ram-Laufwerk befindet. Wir öffnen die ❏ Shell, und geben folgenden Befehl ein: ram:transdisk -w ser: -d trackdisk 0

Der Amiga wartet jetzt auf die Daten des PC’s die er dann auf die Diskette im Diskettenlaufwerk df0: schreiben wird.
Am PC: Wähle mit einen Klick auf „Send“ im ❏ ADF Sender die gewünschte ❏ ADF-Datei. Diese wird nun an den Amiga geschickt. Sobald der Amiga die Daten empfängt, schreibt er sie auf die leere Diskette.

Nach erfolgreicher Übertragung kann der Amiga mit der soeben erstellten Diskette gebootet werden.
